Der Erwerb berufsbezogener Sprachkenntnisse wird seit dem 1. Juli 2016 durch die berufsbezogene Deutschsprachförderung gemäß §45a des Aufenthaltsgesetzes (DeuFöV) gefördert. Dadurch sollen Personen ohne ausreichende Deutschsprachkenntnisse schnell und nachhaltig in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integriert werden.
Ziel der Evaluation ist, die Inanspruchnahme, Umsetzung und Wirkungen der berufsbezogenen Deutschsprachförderung nach DeuFöV zu untersuchen. Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt auf der Verbesserung der Sprachkompetenz mit besonderem Fokus auf den damit verbundenen Erfolgschancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Insbesondere soll die Anschlussfähigkeit des DeuFöV-Systems an die Integrationskurse untersucht werden.
Auftraggeber der Evaluationsstudie ist das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das im September 2020 ein Konsortium aus vier Instituten beauftragt hat: Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. an der Universität Tübingen (IAW – Federführung), Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH (f-bb), Kantar GmbH, Verian (ehemals Kantar Public) und Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH (IZA).
Die Kernfragen der Evaluation sind:
Zur Beantwortung der Evaluationsfragen werden zum einen statistische Methoden und Analysen eingesetzt. Durch quasi-experimentelle Verfahren sollen die Wirkungen der Deutschsprachförderung quantitativ ermittelt werden. Für diese Analysen waren umfangreiche Befragungen von Teilnehmenden, Kursträgern, Lehrkräften sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Jobcenter bzw. Agenturen für Arbeit erforderlich. Zum anderen wurden qualitative Ansätze verfolgt, um Erklärungszusammenhänge aufzudecken und vertiefte Erkenntnisse zu erlangen, die bei der Vorbereitung der quantitativen Befragungen sowie bei der Interpretation der Ergebnisse der quantitativen Analysen verwendet wurden.
Verian, früher Kantar Public, war verantwortlich für die telefonische Erhebung bei rd. 590 Kursträgern sowie rd. 3.700 Kursteilnehmenden und rd. 4.000 Personen einer Kontrollgruppe. Um Veränderungen der Sprachkompetenz und des beruflichen Werdegangs zu messen, erfolgte die Befragung der Kursteilnehmenden und der Kontrollgruppe von Nichtteilnehmenden in zwei Wellen. Die Kursteilnehmenden wurden größtenteils über die Verian F2F-Interviewenden vor Ort in den Kursen für die Befragung gewonnen. Die Interviews konnten neben Deutsch auch auf vier Fremdsprachen (Arabisch, Englisch, Farsi oder Türkisch) geführt werden.
Der Abschlussbericht liegt seit März 2024 vor (zur Pressemitteilung).